Laudatio Saison 22 für den ESV Laim by HobbesTheOne:
Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit komm ich an ihr vorbei, an der Sportstätte des großen ESV Laim. Diesen ehrwürdigen Verein kannte ich schon, da lebte ich noch gar nicht in München, geschweige denn wusste ich, dass Laim und München zusammen gehören. Hier dämmerte es mir. Bei den ersten Fahrten am Vereinsgelände vorbei schaute ich immer aus dem Fenster meiner S-Bahn und habe mich gefragt, wer von den Leuten da draußen wohl Labude ist? Vielleicht einer der Trainer? Ein Fussballer, gar der Vereinspräsident? Ich habe bis heute keine Ahnung und würde er neben mir sitzen, es würde mir nicht auffallen, obwohl er mir doch so vertraut erscheint.
Was gibt es über den ESV Laim zu sagen? Er ist Gründungsmitglied der deutschen Bundesliga und wurde auf Anhieb Deutscher Meister. Ein Titel für die Ewigkeit, die erste Gravur auf dem noch jungfräulichen Pokal, das kann ihm keiner nehmen. Insgesamt 7 Meistertitel, darunter 4 am Stück von Saison 12 bis 15. 5 Pokalsiege, 3 in Serie (Saison 9 bis 11). 4 Doubles (Saisons 9, 10, 13, 14). In Saison 11 erster deutscher Gewinner des B3-Turniers und damit einer der Nachfolger des legendären Clubs der Anfangsjahre BC Törööö. Nach dem Meistertitel in Saison 15 entschied sich Laim zum Rückzug und fortan ging es weniger um Siege und Titel, dafür umso mehr um Nachwuchsförderung und wir sind gespannt, ob Dorfelden eines Tages wieder Titelglanz nach Laim bringt und sei es auch nur mit der Nationalmannschaft.
Die schon länger aktiven User kennen wohl alle die Geschichte aus Saison 12 und dem Finale in der Champions League von Buzzerbeater, dem BuzzerBeaters-Best-Turnier. Labude kam mit seinen Laimern recht souverän ins Endspiel, um dort mit 65:117 richtig böse vermöbelt zu werden. Keiner konnte sich einen Reim darauf machen, hatte der ESV irritierenderweise seinen damaligen niederländischen uperstar am Brett, Dominicus "Orange Shaq" van Voorthuizen, zwar auf die Bank gesetzt, jedoch auch dort belassen. Böse Zungen behaupteten schon lange, die Holländer bringen es einfach nicht, wenn es drauf ankommt, aber das konnte hier irgendwie nicht der Grund sein. Für van Voorthuizen durfte ein Landsmann auflaufen und durchspielen, nur das der ihm um Längen nicht das Wasser reichen konnte.
Sehr merkwürdige Geschichte und im Forum wurde munter diskutiert, selbst für gewöhnlich bestens informierte Kreise wussten nix, erst als Labude endlich Butter bei die Fische gab, wurde die Sache klar. Er hatte sich einfach im Spielplan verguckt und seine Trainingsspielaufstellung abgespeichert. Was für ein Fauxpas! Sowas ist wohl einmalig. Man stelle sich vor, Rick Carlisle hätte Dirk Nowitzki in den NBA-Finals nicht eingesetzt. Van Voorthuizen war darüber übrigens so erbost, dass er sich in der folgenden Woche auf die Transferliste setzen ließ und dem Verein den Rücken kehrte.
Eine andere Geschichte, die typisch für Laim und die gute, alte (Geldscheffel-)Zeit ist, stammt aus Saison 11. 4 Tage vor dem B3-Finale brauchte Labude dringend Verstärkung unterm Korb und er fand sie in Waldemar Hielscher-Uhl. Kostenpunkt: 9.189.600 $. Wahnsinn! Mal eben fast 10 Millionen auf den Tisch gelegt, um sich für das Endspiel zu wappnen. Ist ja nicht so, dass Laim das Geld geradezu bunkerte, wenige Wochen vorher wurden bereits Fabrice Croissant und Ischa de Jongh eingekauft für zusammen fast 11 Mio! Irgendwie scheint das mit den dicken Festgeldkonten bei Münchner Vereinen üblich zu sein.
Auch in der jüngeren Vergangenheit schmiss Laim weiter mit Geld um sich. Nach seiner Entscheidung zum freiwilligen Rückzug vermeldete die Vereinspressestelle die rekordverdächtige Ablöse von 6.048.600 $ für ein 18-Jähriges Wunderkind. Nur leider war es kein neuer Dirk, dem ukrainischen Club wird es ziemlich egal gewesen sein, der konnte vor lachen sicher nicht einschlafen.
Herzlichen Glückwünsch Labude, du und dein Team seid die ersten in der Hall of Fame Deutschlands!
Zwei Dinge sind unendlich, die Dummheit und das All...